Asveri, 1948 in Fiorenzuola d’Arda geboren, lebt mit seinen Hunden in den Bergen bei Piacenza. Er hat weder eine Kunstakademie besucht, noch anderweitig Kunst studiert. Nach einer schwierigen
Kindheit und Jugend begann er 1969 zu malen und fand in der Kunst einen Grund, zu leben. Anfangs fand er seine Ausdrucksweise in figurativer Malerei, ab den 80er Jahren wurden Asveris Arbeiten
instinktiver, sehr farbenfroh, nahe den Werken der Expressionisten und der Art Brut Bewegung.
Grundsätzlich ist Asveris Malerei inspiriert von der Beobachtung der Realität: die Tiere, die der Künstler bei sich aufnimmt und versorgt, denen er seine Zeichnungen, Gemälde und Gedichte widmet. Die
Wirtschaftszeitung „Il Sole 24 Ore“ führte ihn vor kurzem unter den zehn wichtigsten italienischen Künstlern auf dem Markt auf.
"Du machst hier alles schmutzig! Wenn du malen willst, gehe in dein Zimmer!"
Diese von seiner verstorbenen Mutter gegebene Anweisung an ihn als Kind befolgt er noch heute. Sein Zimmer im ersten Stock, das von einem kleinem Fenster in ein spärliches Licht gehüllt wird, wurde
die Wiege seiner Malerei. Dieses war sein eigenes Reich, in dem er sogar die Reste der Farbtuben und -dosen in die Ecken werfen konnte, wo sie sich noch heute als gewachsene Monumente der
Erinnerungen seiner Kindheit anhäufen. Diese Erinnerungen, die immer wieder Besitz von ihm ergreifen und seinen Pinsel führen, als hätten sie Angst, in Vergessenheit geraten zu können, in die er
gerne eintaucht, um sich dieser Gegenwart zu entziehen.
"Lerne etwas Vernünftiges!" hört er heute noch seine Mutter mahnen. Und je öfter diese Forderung ihn traf, um so mehr zog er sich in sein Zimmer zurück und malte. Gianfranco Asveri war zu seiner Zeit
vielleicht kein einfaches Kind, denn er weigerte sich vehement der Erwachsenenwelt beizutreten und setzte sich damit durch - bis in diese Zeit und wird es wahrscheinlich auch in Zukunft tun.
Gianfranco Asveri durchlebt seine Kindheit noch heute. Eine Kindheit, die sich mit ihren Erinnerungen immer wieder auf ihn legt, die ihn nicht los lassen will, von der er sich mit seiner Malerei zu
befreien sucht.
Seine Bilder sind geprägt vom malerischen Gestus, der sich wild und trotzig der erwachsenen Welt entgegenstellt. In diesen Bildern findet sich keine Spur von kindlicher Naivität, Arglosigkeit oder
Unschuld. Mit der Expressivität, Wildheit und Ehrlichkeit von Kinderzeichnungen konfrontiert er uns mit einer Welt. die wir bereits zum Teil vergessen haben, die wir uns jedoch vielleicht wieder ein
wenig zurück holen möchten - denn auch wir sind die Summe des Gewesenen.